Die ältesten Teile der heutigen Stadtmauer
Im Zuge der Stadterhebung entstand im 13. Jahrhundert eine erste Befestigung, von der sich allerdings nichts erhalten hat. Die ältesten Teile der heutigen Stadtmauer stammen aus den Jahren nach 1365, als Herzog Friedrich von Teck die Stadtumwehrung verstärken ließ. Diese bestand damals aus einem grabenumwehrten schlichten Mauerzug, der ein längsrechteckiges, durch Straßen viergeteiltes Areal umfriedete und neben einem Rundturm am Südosteck (sog. Gefängnisturm) wohl drei Tore besaß: mit Sicherheit das dem Fluss Mindel zugewandte Untertor im Westen (1263 erwähnt) und das nach Osten gerichtete Obertor (1337 erwähnt) vermutlich auch das erst 1469 erstmals genannte Einlaßtor im Norden. Zwei weitere Türme standen über dem Ein- und Ausfluss eines Mindelarmes im Westen der Stadt, während die Südseite durch einen weiteren Rundturm, den Sinbelnturm, bewehrt wurde. Die Stadtmauer trug über Pfeilern einen gedeckten Wehrgang. Am Nordosteck ist seit 1409 die in den Grundmauern spätgotische Stadtpfarrkirche St. Stephan integriert.
In den Jahrzehnten um 1500 erfolgte unter den Rittern von Frundsberg die Modernisierung der Stadtbefestigung für Artillerieverteidigung. Ab 1806 erfolgten Abbrüche von Mauerteilen und Türmen sowie die Verfüllung der Gräben. Dennoch blieben neben den drei Tortürmen und den Rondellen im Nordwesten und Nordosten weite Stücke des Stadtmauerzuges teils frei sichtbar oder in den seit 1811 angebauten Wohnhäusern erhalten.
Besonderheiten auf einen Blick
_ Die an einer bedeutenden Salzstraße zwischen München und Memmingen
gelegene Stadt wurde um 1200 gegründet und bereits 1256 urkundlich als
Stadt bezeugt.
_ Die ältesten Teile der heutigen Stadtmauer stammen aus den Jahren nach
1365, als Herzog Friedrich von Teck die Stadtumwehrung verstärken ließ.
_ Ab 1806 erfolgten Abbrüche von Mauerteilen und Türmen sowie die Verfüllung
der Gräben.
_ Dennoch blieben weite Stücke des Stadtmauerzuges teils frei sichtbar oder in den
seit 1811 angebauten Wohnhäusern erhalten.
Zugang
_ Teilbereiche der Stadtmauer sind frei einsichtig bzw. an geschlossenen Häuserfronten
ablesbar.
_ Tore, Türme und auch die Rondelle sind von außen zu besichtigen, im Rahmen von
speziellen Stadtführungen auch im Innenbereich.
_ Am Wehrgang des Oberen Tores Inszenierung eines Hakenbüchsenschützen.