… hat gar sechs Thor / und die Vorstadt … 3 Thor …
Das hochmittelalterliche Kempten lag auf einer Insel zwischen zwei Iller-Armen. Die hochwasserfreie Siedlungsfläche war klein: Sie reichte nördlich der Burghalde bis knapp hinter die St. Mang-Kirche. Man vergrößerte bis etwa 1300 stetig die bebaubare Fläche durch Aufschüttungen des Ufers und die teilweise Verfüllung des linken Illerlaufs.
Damals begann man auch mit dem Bau eines Stadtmauerrings, der im Westen bis zum Kloster und im Osten zum rechten Iller-Arm reichte. Als Baumaterial dienten Sandsteinquader aus Steinbrüchen an der Iller. In den 1320er Jahren war die Stadtbefestigung mit 7 Toren und 4 Türmen weitgehend fertiggestellt. Die bedeutendsten Stadttore waren das Illertor am Flussübergang und das stark befestigte Klostertor. Im 15. Jahrhundert bezog man die Brennergassenvorstadt und auf dem rechten Ufer die Illervorstadt in den Mauerring ein.