… dick und voller Schusslöcher … (Urkunde von 1704)
Wenngleich die Kronburg wie eine Krone den malerischen Illerwinkel beherrscht, leitet sich ihr Name von der »Burg im Grünen« ab. Sie wurde kurz nach 1200 von einem Staufischen Dienstmannengeschlecht erbaut, das 1227 mit Rudolf von Cronburg in Erscheinung tritt. 1268 kam die Burg an die Habsburger, die sie fortan als Pfandlehen vergaben. Über die Herren von Ratzenried ging die Feste Krunburck 1366 an die Herren von Uttenried, 1460 an die Herren von Werdenstein und 1478 an die Herren von Rechberg. Letztere bauten die alte Burg zwischen 1490 und 1536 zu einem kastellförmigen Burgschloss aus.
Nach fünfzehnjährigen Erbstreitigkeiten infolge des Aussterbens der Rechberger Linie erhielt schließlich 1619 der kaiserliche Berater Johann Eustachius von Westernach die Herrschaft samt Burgschloss. Er amtierte 1625–27 als Hochmeister des Deutschen Ritterordens. 1628 konstatierte man größere Schäden am Schloss, das zudem vier Jahre später durch schwedische Truppen geplündert wurde. Erst 1693/94 kam es zu Instandsetzungs- und Verschönerungsmaßnahmen.
Hatten die Franzosen noch 1703 während des Spanischen Erbfolgekrieges das Burgschloss stark befestigt, so brachen sie im folgenden Jahr alle vier Rundtürme auf halbe Höhe ab. Erst auf Intervention des Augsburger Bischofs Eustachius Egolph Freiherr von Westernach wurden die Türme umgehend dick und voller Schusslöcher wiedererrichtet und mit Zwiebelhauben versehen. Auch der Ostflügel wurde innen bis 1738 neu gestaltet. Weitere Umbauten erfolgten 1775/76 in der Kapelle (Altar & Deckengemälde). Die 1841 männlicherseits ausgestorbene Linie der Westernach lebt durch Heirat seit 1852 in der Linie Vequel-Westernach fort.