Burgenregion Allgäu

Burgstall Seeg-Burk


… wohl die schönste Allgäuer Wasserburg … (Otto Merkt 1951)

 

Im Ortsteil Seeg-Burk erhebt sich mitten in der Talsenke ein auffällig runder Erdhügel, den ein modernes Holzhaus krönt. Hier befand sich im hohen Mittelalter der Sitz der Herren von Seeg, die erstmals 1138–47 mit den Brüdern »Suuiker de Seekka« und »Gerboldus de Seekke« urkundlich erscheinen.

Sitz der Herren von Seeg

Sie und ihre Nachfahren fungierten wohl als Dienstmannen, d.h. Verwaltungsbeamte, der Welfen, bezeugten aber auch Urkunden des Hochstifts Augsburg. Auf ihrem Eigenbesitz, dem sog. Allod, erbauten sie sich eine stattliche zeitgemäße Holz- und Erdburg, eine sog. Motte. Diese stand früher innerhalb von Wassergräben, die an zwei Seiten seeartig angestaut waren. Die 2–3 m erhöhte Vorburg lag südöstlich des Burghügels, der mit einem Gipfeldurchmesser von 25 m und einer Höhe von 8,5 m recht ansehnlich ausfiel.

 

1901 und 1932 führte man ohne fachgerechte archäologische Dokumentation auf dem Burghügel Grabungen durch. Damals barg man u. a. einen Brakteat (eine Art Pfennig, von ca.1130–1280 gebräuchlich), einen gotischen Schlüssel und Becherkacheln eines Kachelofens aus dem frühen 13. Jahrhunderts.

 

Ein 1901 aufgefundener gesägter Tuffquader mit Zangenloch legt nahe, dass ein Holzturm wohl im 13. oder 14. Jahrhundert durch einen gemauerten Turm ersetzt wurde – ein Prozess, den wir an vielen Motten beobachten. Da der künstlich aufgeworfene Erdhügel keine schweren Aufbauten zu tragen vermochte, muss es sich um einen kleinen Steinturm gehandelt haben, der lediglich ein massives Sockelgeschoss besaß und hohe Holzaufbauten trug.

 

Eine der schönsten Erdhügelburgen bzw. Motten Deutschlands

Die Erdhügelburg wurde in den letzten Jahren von der Gemeinde mit großem Aufwand instand gesetzt, der verfüllte Burggraben wieder entschuttet, teilgeflutet und mit einem schönen Holzsteg versehen. Heute sorgen Schafe für die ansonsten sehr mühselige Bewuchsbefreiung des steilen Erdhügels. Damit zählt die Motte von Seeg zu den anschaulichsten und besterhaltenen Exemplaren der Burggattung »Motte« in Deutschland.

 

Zugang

_ nur von außen zu besichtigen
_ privat überbaut

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof aus 

An der Ladestraße entlang (am Sägewerk vorbei) bis zur Hitzlerieder Straße. Dann über die Bahngleise weiter auf dem Fußweg entlang der Hitzlerieder Straße. Unter der Unterführung hindurch, dann nach rechts in den Lohmühlweg abbiegen und geradeaus durch das Neubaugebiet Hitzleried bis zum Burgstallweg. Hier rechts abbiegen, nach weiteren 200 m befindet sich auf der anderen Bachseite der Burgstall.

Aus Füssen | Rosshaupten 

Auf Höhe der Ortschaft Riedegg nach rechts abbiegen in den Burgstallweg. Rechts haltend unter der Umgehungsstraße hindurch, nach weiteren 200 m befindet sich auf der anderen Bachseite der Burgstall.

Von der Autobahn A7 bzw. aus Richtung Marktoberdorf

Auf der Umgehungsstraße an Seeg vorbei Richtung Roßhaupten fahren bis zur Abfahrt Hitzleried. Hier die Umgehungsstraße verlassen, dann links abbiegen in die Hitzlerieder Straße und nach 50 m rechts abbiegen in den Lohmühlweg. Geradeaus durch das Neubaugebiet Hitzleried fahren bis zum Burgstallweg. Hier rechts abbiegen, nach weiteren 200 m bindet sich auf der anderen Bachseite der Burgstall.

 

MEHR ZUM STANDORT

Gemeinde Seeg

Homepage Seeg

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Burgführungen im Überblick

WAS IST EINE MOTTE?
Eine Motte ist eine stattliche

zeitgemäße Holz- und Erdburg.

Diese stand früher innerhalb von

Wassergräben, die an zwei Seiten

seeartig angestaut waren.

Da im Laufe der Zeit das Holz

vermoderte und der spätere

Steinaufbau abgetragen wurde,

verbleibt nur noch der Erdhügel

zur Markierung des Burgplatzes.
 

DER BURGENFÜHRER DER

BURGENREGION ALLGÄU 
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bildhafter und textlicher Form,

sowie viele Tipps finden Sie in

dem Burgenführer der

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